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Māori, die Ureinwohner Neuseelands!

Die Māori, die Ureinwohner Neuseelands verfügen über eine einzigartige Kultur: Die großen geografischen Entfernungen im Pazifik verhinderten eine Beeinflussung durch andere Kulturen. Etwa 15 Prozent der Einwohner Neuseelands (mindestens 650.000 Menschen) führen ihre Abstammung jedenfalls teilweise auf Maori-Vorfahren zurück. 20 Prozent aller neuseeländischen Bürger sprechen die Māori-Sprache. Wer die Sprache der Ureinwohner Neuseelands nicht versteht, kann im Maori Dictionary nachschlagen.

Die Māori, die von polynesischen Inseln mit offenen Auslegerkanus („waka“) übersetzten, besiedelten Neuseeland ab etwa 1280 bis 1350 in mehreren Wellen. Zunächst bildeten sich kleine Familiengruppen („whanau“), die später zu größeren Einheiten („hapu“) zusammenwuchsen. Diese "hapu" formten schließlich die Grundstruktur der Maori-Gesellschaft. Teilweise jahrhundertelang andauernde Kriege um die fruchtbarsten Landstriche führten zu einer Dezimierung der Māori in Neuseeland.

Die Ureinwohner Neuseelands lebten von dem, was das Land und das Meer zur Verfügung stellte. Doch als die Europäer die Ländereien der Māori mit hohen Steuern besetzten, waren viele Maoris  gezwungen in die Städte zu ziehen, weil sie die hohen Steuern nicht bezahlen konnten und in der Stadt nach einer Arbeit suchten. Dies führte dazu, dass viele Sippen auseinanderbrachen.

Im Jahr 1867 wurde es in Schulen verboten die Māori-Sprache zu sprechen. Auch die Namen der Māori in der Schule, wurden durch europäische Namen ersetzt, da diese leichter auszusprechen waren. Die Māoris haben der damaligen Generation den Namen "Die verlorene Generation"  gegeben - beraubt des Landes, der Namen und der Sprache, waren viele Maoris Identitätslos.

Im Vertrag von Waitangi, der zwischen dem britischen Empire und den Ureinwohnern Neuseelands im Februar 1840 abgeschlossen wurde und als Geburtsstunde des modernen Neuseeland gilt, verzichteten die Ureinwohner auf ihre Souveränität – gegen die Zusicherung von Bürgerrechten und des Rechts, ihre Ländereien behalten zu dürfen. Allerdings wurden die nicht immer eindeutigen Vertragsbestimmungen zunehmend aufgeweicht. Die daraufhin folgenden „Neuseelandkriege“ (1845 bis 1872) endeten mit einer teilweisen Māori-Enteignung, die zum sozialen Abstieg der Ureinwohner führte. Zudem stellten die Ureinwohner zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Minderheit im eigenen Land. Mitte des 19. Jahrhunderts verloren die Māori-Stämme nicht nur den Zusammenhalt untereinander, sondern auch ihre ursprüngliche Religion und große Teile ihres Brauchtums.

„Maori Ureinwohnerin in Christchurch

Maori,Ureinwohnerin

„MMaori Schnitzerei in Rotorua

Maori Schnitzerei

Förderung der Māori-Kultur in Neuseeland

Erst 1975 wurde das Waitangi-Tribunal geschaffen, vor dem die Māori in Neuseeland Rechtsansprüche nach dem Waitangi-Vertrag anmelden können. Sieben Māori-Stämme einigten sich 2008 mit der neuseeländischen Regierung auf umfassende Entschädigungen. Heute ist Neuseeland ein Vorbild für die Förderung der eingeborenen Bevölkerung: Sprache und Kultur der Ureinwohner werden umfassend unterstützt – im Schulwesen ebenso wie durch Zeitungen sowie Fernseh- und Radio-Sender in Māori-Sprache. Seit 1987 ist Māori neben Englisch die offizielle Amtssprache Neuseelands. Für die Māori sind außerdem Parlamentssitze und eigene Wahlkreise reserviert.

Weitergabe der Māori-Kultur durch Erzählungen, Tanz und Kunst

Da die neuseeländischen Ureinwohner ursprünglich über keine Schrift verfügten, gaben sie ihre Kultur durch Erzählungen, Tanz, Gesang und Kunst von Generation zu Generation weiter. Berühmt sind ihre hölzernen Kunstwerke wie beispielsweise Masken mit rund hervorquellenden Augen und herausgestreckten Zungen. Dieser Gesichtsausdruck, der Feinde einschüchtern sollte, wurde auf Kriegstänzen („haka“) praktiziert, ist aber auch Bestandteil traditioneller Festmahle („hangi“). Übersetzt bedeutet "haka" "tanzen" - hierbei sollen Emotionen wie Ärger, Wut, Verachtung, Trauer, Begeisterung und Freude zum Ausdruck gebracht werden. Als „kapa haka“ wird die Darbietung einer Tanzgruppe bezeichnet, die rhythmischen Tanz, harmonischen Gesang und wilden Kriegstanz verbindet. Zudem drückt der "kapa haka" Leben, Kraft und Vitalität aus. Das Singen von Liedern ist ein sehr wichtiger Teil der Maori-Kultur. Im täglichen Leben als auch bei besonderen Anlässen spielt es eine große Rolle. Māori-Frauen beherrschen die Kunst des Webens („raranga“) und des Flechtens besonders gut. Schilfpanele („tukutuku“) dienen der Wanddekoration in Gemeinschaftshäusern.

Aus den Erzählungen der Māori heraus, wird die Nordinsel Neuseelands „den großen Fisch von Māui“ genannt. Wer einen Blick auf die Karte der Nordinsel wirft, sieht den Kopf des Fisches bei Wellington liegen. Die Seitenflossen des Fisches sind an der Ostküste und im Westen von Taranaki zu erkennen. Das Northland stellt den Schwanz des Fisches dar. Der Lake Taupō, ein Kratersee in Neuseeland, ist der Nabel und Maunga Pōhatu im Te-Urewera-Nationalpark soll das Herz darstellen. In der Gegend von Hastings befindet sich Māuis Angelhaken.

Māuis Kanu wurde die Südinsel Neuseelands. Nach einigen Überlieferungen liegt der Bug des Kanu bei Picton, das Heck des Kanu bei Invercargill, die Ruderbank bei Kaikoura an der Ostküste der Südinsel Neuseelands und der Anker des Kanu bilden die Chatham-Inseln, eine zu Neuseeland gehörende Inselgruppe im Südpazifik.

Die Bedeutung der Māori-Tätowierungen

Die Māori-Tätowierungen ("Ta Moko") waren in erster Linie eine Identifikationskarte. An "Ta Moko" liesen sich die Stellung, die Abstammung und die bisherigen Errungenschaften ablesen. Natürlich diente die Tätowierung auch dazu, dem Feind Furcht und Respekt einzujagen. Ursprünglich sollten durch dauerhafte Tätowierungen Verbindungen mit den Vorfahren hergestellt werden. Die Gesichtstätowierung ist die besonderste Art der Tätowierung, die nur ausgewählten Māori zu teil wird. Jedes Symbol, jede Linie und alle weiteren Details des "Ta Moko" erzählen eine Geschichte. In der Neuzeit sind Tätowierungen, die seit den 1990er Jahren wieder verstärkt praktiziert werden, Zeichen einer ausgeprägten Māori-Identität.

Hongi: Die traditionelle Begrüßung

Traditionell findet eine Begrüßung durch sanftes Aufeinandertreffen von Stirn und Nase („hongi“) statt. Die hongi-Zeremonie symbolisiert, dass einem Gast während seines Aufenthalts nunmehr alle Rechte und Pflichten zukommen, die auch der Gastgeber innehat.

Die religiösen Überzeugungen der Maori

In der ursprünglichen Māori-Religion gab es mehrere Götter: Aus Himmel („rangi“) und Mutter Erde („papa“) entstanden nach dem Māori-Glauben siebzig weitere Gottheiten. Heute gehören die meisten Ureinwohner Neuseelands jedoch dem Christentum oder der Ratana-Kirche an, einer Anfang des 20. Jahrhunderts nach einem Prediger benannten Glaubensrichtung. Ratana war zunächst eine christliche Erneuerungsbewegung, trennte sich jedoch später von den traditionellen Kirchen und wurde auch zu einer politischen Partei, der nur Ureinwohner angehören. Die politischen Ziele der Ratana-Bewegung sind die gesetzliche Anerkennung des Vertrages von Waitangi und die soziale Gleichstellung der Ureinwohner Neuseelands.

Die Ureinwohner Neuseelands weisen sich als spirituelle Menschen aus und glauben an Schutzgeister ("kaitiaki"). Die verstorbenen Māori lassen sogenannte Schutzgeister zurück, die dann über die Hinterbliebenen wachen oder heilige Orte behüten. Die besondere Spritualität erfährt der Reisende bei Cape Reinga im Norden Neuseelands. Laut der Māori-Mythologie starten die Reisen der Verstorbenen von dort nach Hawaiki - der Heimat der Vorfahren.

„Maori Tanz

Maori Tanz

„Maori Skulpturen

Maori Skulpturen

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Kommentare

  1. Steffen meint

    11. Februar 2018 um 19:00

    Den Anker des Kanu bilden meines Wissens nach nicht die Chatham-Inseln, sondern Stewart Island. In Bluff am Stirling Point und auf der gegenüberliegenden Seite am ufer von stewart Island findet man sogar die (symbolischen) kettenglieder, die die Südinsel auf/an ihrem Platz halten.

    Antworten
    • Neuseeland-Ozeanien meint

      11. Februar 2018 um 20:17

      Es gibt einige Überlieferungen bei denen die Chatman-Inseln der Anker des Bootes ist. Auch nachzulesen im Buch „Legends of Aotearoa“ HarperCollins Publishers New Zealand Ltd. (dt. Version „Legenden aus Aotearoa. Mythen der Māori“ MANA-Verlag).

      Antworten

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